Mit Nurin fing alles an. Nach einem Einbruch bei unseren Nachbarn wurde im Familienrat mehrstimmig beschlossen – es soll wieder ein Hund in die Familie einziehen. Nach dem Tod unseres Familienhundes lebte schon seit einigen Jahren kein Hund mehr bei uns. Zufällig hatte die Arbeitskollegin meines Vaters gerade einen Wurf Dalmatiner – der zu diesem Zeitpunkt bereits 10 1/2 Wochen alt war. Also sind wir ein paar Tage vor Silvester zu Anke gefahren, um uns die Welpen, die noch dort waren anzusehen. Die Entscheidung war schnell getroffen, lief doch der kleine Nurin als Erster auf uns zu. Da wir ihn über Silvester nicht aus seiner gewohnten Umgebung reißen wollten, zog Nurin dann am 2. Januar 1999 bei uns ein.

Mit Nurin lernte ich eine andere Art der Hundehaltung kennen – gab es bisher doch bis auf eine Ausnahme ausschließlich sog. „Promenadenmischungen“ in der Familie, die so nebenher liefen. Heute mittlerweile größtenteils zum Glück undenkbar, gingen die Hunde sozusagen im Dorf alleine Gassi oder bekamen auch mal die Essensreste…aber mit Nurin änderte sich das alles. 

Leider konnte ich ihn nie für das Autofahren begeistern – daher kam ich gar nicht auf den Gedanken, ihn irgendwohin mitzunehmen oder gar Ausstellungen mit ihm zu besuchen. Das hätte ihm auch gar nicht gefallen. Nurin war ein ruhiger, verträglicher Rüde, der außer zum Gassi gehen ungern sein Zuhause verlassen hat – das lag vielleicht daran, dass wir nicht sein erstes Zuhause waren. Von der Familie, die ihn vor uns abgeholt hatte, wurde er wieder zurück in seine Zuchtstätte gebracht. Ich glaube, das hat er nie vergessen. Dafür war er eine absolute Seele von einem Hund und ein treuer Wegbegleiter.

Kurz nach seinem 12. Geburtstag bekam Nurin leider sehr starke Rückenprobleme. Mit Physiotherapie, Medikamenten und Nahrungsergänzung konnten wir ihn noch einige Zeit unterstützen. Mit 14 1/2 Jahren – mittlerweile sehr gebrechlich – erlitt er über Nacht eine Magendrehung, so dass wir ihn erlösen mussten.

Nurin bleibt für immer in unseren Herzen und wir sind ihm auf ewig dankbar, dass er uns den für uns richtigen Weg gezeigt hat.